Energiemanagement am Kreiskrankenhaus Freiberg

Gemeinsam für eine nachhaltige Zukunft

Das Kreiskrankenhaus Freiberg nimmt die Herausforderung des Klimaschutzes an und engagiert sich aktiv für eine nachhaltige Energiepolitik. Mit viel Teamgeist schaffen wir derzeit die technischen Grundlagen für ein Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO 50001, das im August 2025 erstmals zertifiziert wird.

Ein interdisziplinäres Projektteam – bestehend aus verschiedenen Fachbereichen - u.a. Geschäftsführung, Qualitätsmanagement und der Technischen Abteilung - arbeitet mit Hochdruck an Maßnahmen zur Senkung unseres CO₂-Ausstoßes. Ziel ist es nicht nur, den Energieverbrauch zu reduzieren, sondern auch, eine Vorbildfunktion in der Gesundheitsbranche zu übernehmen.

Unser Engagement für eine nachhaltige Energiepolitik

Wir übernehmen Verantwortung für für einen umweltbewussten und ressourcenschonenden Betrieb und haben uns klare Ziele gesetzt:

  • Verantwortung: Nachhaltigkeit ist ein zentrales strategisches Ziel unserer Unternehmen. Wir setzen energetische Ressourcen gezielt und verantwortungsbewusst gegenüber der Natur, unseren Mitarbeitenden, Patienten und nachfolgenden Generationen ein. Ein Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO 50001 unterstützt uns bei der Umsetzung.
  • Einhaltung gesetzlicher Vorgaben: Wir stellen sicher, dass die Anforderungen des Energiedienstleistungsgesetzes erfüllt werden.
  • Ganzheitlicher Ansatz: Unser wirtschaftlicher Erfolg und umweltschonendes Handeln gehen Hand in Hand. Eine hochwertige Gesundheitsversorgung lässt sich nur mit einem bewussten Umgang mit Ressourcen nachhaltig sichern.
  • Zukunftsfähigkeit: Investitionen werden stets unter dem Aspekt der Energieeffizienz geprüft.
  • Kontinuierliche Verbesserung: Die energiebezogene Leistung sowie das Managementsystem selbst werden kontinuierlich überprüft und optimiert. Dabei achten wir streng auf die Einhaltung gesetzlicher und regulatorischer Anforderungen.
  • Förderung erneuerbarer Energien: Wir nutzen Möglichkeiten, unsere Energie verstärkt durch nachhaltige Quellen wie z. B. Solarenergie oder Geothermie zu beziehen und reduzieren unseren ökologischen Fußabdruck.
  • Mitarbeitende: Jede und jeder Einzelne im Klinikum wird angehalten, sich für eine höhere Energieeffizienz einzusetzen und Ideen für Einsparungen einzubringen.
Konkrete Energieziele
  • Erfüllung aller gesetzlichen Anforderungen des Energiedienstleistungsgesetzes
  • Förderung des Bewusstseins für Energieeinsparungen unter den Mitarbeitenden
  • Wiederinbetriebnahme der Wärmepumpe
  • zusätzliche PV-Anlagen auf 790 m² Dachfläche
  • Senkung des Energiebedarfes für Beleuchtung
Energetische Optimierung - Geothermie

Das Kreiskrankenhaus in Freiberg liegt über einem alten Silberbergwerk - und profitiert von dieser Lage seit dem Frühjahr 2014 in ganz besonderer Weise. In 200 Metern Tiefe, im Stollen unter dem Krankenhaus, fließt Grubenwasser mit einer ganzjährig gleichbleibenden Temperatur von etwa 14 °C. Mit dem Ziel, diese Quellenwärme zu nutzen, konzipierte die Firma Johnson Controls eine 2-stufige Ammoniak-Wärmepumpe, die das Krankenhaus beheizt.

Die Entscheidung fiel auf eine Kombination aus Wärmepumpe und Blockheizkraftwerk, die in Spitzenzeiten eine Gesamtheizleistung von 1,16 Megawatt erzeugt. Das 14°C warme Grubenwasser strömt in 200 Metern Tiefe mit einer Geschwindigkeit von 300 Liter pro Sekunde aus dem Stollen in den Fluss Triebisch. Zuerst wird ein Teil des Wassers in einen extra errichteten Maschinenraum auf der dritten Schachtsohle gepumpt. Dort wird die im Wasser gespeicherte Wärme über einen Plattenwärmetauscher auf den NH3-Kreislauf (Ammoniak) übertragen. Um die Rohre aus dem Stollen in die übertage liegende Heizzentrale zu führen, musste man ein 200 Meter tiefes Loch mit 50 Zentimeter Durchmesser durch das Gestein bohren. In der Heizzentrale wird die Temperatur des Wassers über den Wärmepumpenkreislauf auf maximal 72 °C angehoben. Ein gasbetriebenes Blockheizkraftwerk (BHKW) erzeugt die elektrische Energie für den Betrieb der Wärmepumpe.

Auch beim BHKW steht die Energieeffizienz im Fokus. Um den Gesamtwirkungsgrad der Anlage zu steigern, wird die Abwärme des BHKWs in das Heizsystem des Hauses eingespeist - sie erhöht die finale Temperatur des Heizkreislaufs auf bis zu 76 °C. Damit können die Wärmerzeugungskosten reduziert werden. Mit der nachhaltig und kosteneffizient erzeugten Wärmeenergie kann das Krankenhaus rund 80 % seines Wärmebedarfs decken.

Die Kosten zum Bau der neuen Pilotanlage betrugen rund 3,3 Millionen Euro. Sie wurden zu 80 Prozent durch den Europäischen Fond für regionale Entwicklung gefördert.

Energiemanagementbeauftragter

Carsten Ebermann
Dipl.-Ing. Carsten Ebermann

Techn. Gebäudeausrüstung/ Bau und Facility Management
Technischer Leiter

Tel.: 03731 77-1011