Babys bewegen sich in den ersten Monaten der Schwangerschaft sehr viel und nehmen dabei unterschiedliche Positionen ein. Mal liegen sie mit dem Kopf nach unten, mal mit dem Kopf nach oben, mal quer oder diagonal. Zum Ende der Schwangerschaft wird der Platz im Bauch jedoch immer enger, sodass sich die meisten Babys ab der 34. Schwangerschaftswoche mit dem Kopf nach unten drehen und nach und nach ins Becken rutschen.
Einige Babys, ungefähr fünf Prozent, drehen sich nicht in die sogenannte Schädellage, sondern bleiben mit dem Kopf nach oben in der Gebärmutter sitzen. In einem solchen Fall sprechen Frauenärzte und Hebammen von der Beckenendlage (BEL) oder auch Steißlage. Dies kann vielfältige Ursachen haben, darunter eine ungewöhnliche Form der Gebärmutter, Mehrlingsschwangerschaften oder ein früher Geburtstermin. Aufgrund möglicher Komplikationen wird in solchen Fällen oft routinemäßig ein Kaiserschnitt empfohlen. Jedoch gibt es keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass der Kaiserschnitt bei BEL immer die bessere Entbindungsmethode ist. Unter bestimmten Bedingungen kann eine natürliche Geburt eine ebenso sichere Alternative sein. Entscheidend sind hierbei eine sorgfältige Abklärung, eine erfahrene Geburtsbegleitung sowie eine gute und rechtzeitige Vorbereitung.
Die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe trägt zu diesem Thema bei und lädt am 9. April zu einem Fachvortrag über die „Natürliche Entbindung bei Beckenendlage“ ein. Anne Geilhufe, Ärztin in Weiterbildung, wird erläutern, welche Kriterien für eine sichere spontane Geburt bei BEL erfüllt sein müssen. Zudem zeigt sie auf, wie sich werdende Eltern optimal vorbereiten können, welche Rolle erfahrene Geburtshelferinnen spielen und welche Unterstützungsangebote das Kreiskrankenhaus bietet, um die beste Entscheidung für Mutter und Kind zu ermöglichen. In den letzten Monaten wurden vermehrt spontane Beckenendlagengeburten durchgeführt – allein im Februar fanden drei solcher Geburten statt. Das Kreiskrankenhaus zeichnet sich zudem durch eine niedrige Kaiserschnittrate aus.
Der Vortrag findet am 9. April 2025, um 17 Uhr im großen Konferenzraum des Kreiskrankenhauses Freiberg statt. Interessierte Gäste sind herzlich eingeladen, ohne Anmeldung teilzunehmen. Der Zugang ist barrierefrei über das Nebengebäude (Eingang Augenarztpraxis) möglich. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.