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07.05.2025, Freiberg

Saubere Hände retten Leben - Aktionstag zur Händehygiene im Kreiskrankenhaus Freiberg

Zwei Hände, eine klare Botschaft: Am 5. Mai erinnert der internationale Tag der Händehygiene jedes Jahr daran, wie lebenswichtig saubere Hände sind. Ausgerufen von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) stand das Thema auch im Kreiskrankenhaus Freiberg im Mittelpunkt – mit Mitmachaktionen und direkter Aufklärung.

Viren, Bakterien und Pilze sind ständige, wenn auch unsichtbare Begleiter. Sie finden sich auf Türgriffen, Haltestangen oder Alltagsgegenständen, wie dem Smartphone. Was im Alltag meist harmlos bleibt, kann in sensiblen Bereichen schnell gefährlich werden. Besonders in medizinischen Einrichtungen ist eine konsequente Händehygiene entscheidend, um Infektionen zu vermeiden. Laut dem Bundesministerium für Gesundheit infizieren sich in Deutschland jedes Jahr etwa 400.000 bis 600.000 Patientinnen und Patienten mit einer sogenannten nosokomialen Infektion – rund 80 Prozent davon werden über die Hände übertragen. Zu den häufigsten Erregern zählen Grippe- und Erkältungsviren, Magen-Darm-Keime und auch das Coronavirus SARS-CoV-2. Nicht alle Krankenhausinfektionen lassen sich vermeiden – etwa dann, wenn körpereigene Keime beteiligt sind. Doch gründliches und regelmäßiges Händewaschen oder -desinfizieren kann viele Infektionen verhindern. Ein einfacher, aber äußerst wirksamer Schutz – auch im Alltag.

Unsichtbares sichtbar gemacht

Zum Aktionstag konnten Patienten, Besucher sowie Mitarbeitende des Krankenhauses überprüfen, wie gründlich sie ihre Hände desinfizieren. Mithilfe von Schwarzlicht wurde in der „Blue Box“ sichtbar, was dem bloßen Auge sonst verborgen bleibt: Leuchtspuren auf den Händen zeigten deutlich, wo sorgfältig desinfiziert wurde und wo sich noch „blinde Flecken“ versteckten. Häufige Fehler waren zu wenig Desinfektionsmittel, zu kurze Einwirkzeiten oder das Vernachlässigen von Bereichen wie Daumen und Fingerkuppen. „Ziel der Aktion war es, nicht mit erhobenem Zeigefinger zu belehren, sondern Bewusstsein zu schaffen – durch Neugier, Ausprobieren und echte Aha-Erlebnisse“, erklärt Heike Beer, eine der beiden Hygienefachkräfte am Kreiskrankenhaus Freiberg.

Auch das vermeintlich sichere Tragen von Handschuhen stand auf dem Prüfstand. Mithilfe eines fluoreszierenden Gels wurde demonstriert, wie durchlässig diese sein können. Ein Drittel der getesteten Handschuhe war undicht – Keime konnten also ungehindert die Schutzschicht überwinden. „Umso wichtiger ist es, nach dem Ausziehen der Handschuhe eine gründliche Händedesinfektion durchzuführen – nicht nur zum Schutz anderer, sondern auch zur eigenen Sicherheit“, erklärt Beer. Neben den Mitmachstationen bot der Aktionstag auch Raum für persönliche Gespräche. Interessierte nutzen die Gelegenheit, sich mit einer Hygienefachkraft zu unterhalten und wertvolle Tipps für den Alltag mitzunehmen. Als symbolisches Zeichen für mehr Achtsamkeit hinterließen alle Teilnehmenden zum Abschluss einen farbigen Fingerabdruck auf einem großen Aktionsplakat.

Im Kreiskrankenhaus Freiberg ist Hygiene kein Randthema, sondern fester Bestandteil des klinischen Alltags und des Qualitätsmanagements. Seit den 2000er Jahren wird das Hygienemanagement kontinuierlich weiterentwickelt – mit dem Ziel, höchste Sicherheitsstandards für Patientinnen und Patienten zu gewährleisten. Heute sorgt ein engagiertes Team aus zwei Hygienefachkräften, einem Krankenhaushygieniker und 31 geschulten Hygienebeauftragten aus ärztlichem und pflegerischem Dienst für die konsequente Umsetzung der Vorgaben. Fünf weitere Mitarbeitende stehen kurz vor Beginn ihrer Ausbildung. Perspektivisch soll jeder Bereich des Hauses mit mindestens ein bis zwei qualifizierten Hygienebeauftragten besetzt sein. „Zusätzlich setzen wir auf eine intensive Aufklärung und regelmäßige Schulung aller Mitarbeitenden. Alle neuen Kolleginnen und Kollegen erhalten eine umfassende Hygienefortbildung. Jährliche Schulungen stellen sicher, dass Wissen aktuell bleibt“, erklärt die erfahrene Hygienefachkraft Heike Beer. Dazu liefert ein monatliches Hygiene-Reporting transparente Kennzahlen zur Qualitätssicherung – etwa zur Zahl von Fällen mit multiresistenten Erregern, zum Antibiotikaeinsatz oder zum Verbrauch von Desinfektionsmitteln.

Doch wirksame Hygiene ist keine Einbahnstraße: Auch Besuchende tragen Verantwortung. Die meisten Viren und Bakterien werden von außerhalb mit in die Klinik gebracht. Deshalb setzt das Kreiskrankenhaus Freiberg auf deren aktive Mitwirkung – nicht nur am Aktionstag. „Wir stellen Desinfektionsmittel durch fest installierte und mobile Spender bereit, um die Händedesinfektion vor und nach jedem Patientenkontakt sicherzustellen“, so Hygienefachkraft Heike Beer. Denn Händehygiene ist kein Nebenschauplatz, sie ist ein lebenswichtiger Beitrag zur Gesundheit aller. Und dieser beginnt bei jedem Einzelnen – mit sauberen Händen.

Kontakt

Claudia Steinbach • Marketing/Öffentlichkeitsarbeit
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