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29.07.2025, Kreiskrankenhaus Freiberg

Organspende rettet Leben – aber wann beginnt der Tod? Sonntagsvorlesung klärt auf.

Rund 8.100 Menschen in Deutschland warten derzeit auf ein Spenderorgan. Täglich sterben etwa drei von ihnen, weil nicht rechtzeitig ein passendes Organ gefunden wird – eine Zahl, die auch für eine große gesellschaftliche Aufgabe steht. Im Kreiskrankenhaus Freiberg rückt dieses Thema gleich doppelt in den Fokus.

Hinter jeder Organspende steht eine zweite Chance auf Leben. Am vergangenen Freitag bekam dieses ernste Thema ein Gesicht: 35 Radfahrerinnen und Radfahrer der 17. Radtour pro Organspende machten Station im Kreiskrankenhaus Freiberg. Unter ihnen: 22 transplantierte Menschen und drei Lebendspender – beeindruckende Geschichten, die zeigen, was mit Organspende möglich wird. Insgesamt 254 Jahre geschenktes Leben vereinten sich in diesem bewegenden Moment im Foyer des Kreiskrankenhauses – ein eindrucksvoller Wert der die Bedeutung jedes einzelnen Spenderorgans unterstreicht. Chefarzt der Klinik für Neurologie, Dr. med. Henning Bagelmann zeigte sich überwältigt von der Lebensfreude der Teilnehmer: „Wir arbeiten hier im Krankenhaus an der Schnittstelle zwischen Leben und Tod. So wie Sie heute hier stehen, gibt es uns den Antrieb, dass es genau das Richtige ist, was wir tun“, sagte der erfahrene Mediziner beim Empfang der Gruppe. Gemeinsam mit Viktor Horn, Oberarzt der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin und Transplantationsbeauftragter des Hauses, nahm er sich Zeit für persönliche Gespräche.


Vom 20. bis 26. Juli führte die über 500 Kilometer lange Tour durch Mitteldeutschland – von Erfurt bis nach Dresden, dem diesjährigen Austragungsort der World Transplant Games. Im Schnitt legten die Teilnehmenden täglich 88 Kilometer zurück. Organisiert wird die Tour vom TransDia-Sport Deutschland e.V. – mit dem Ziel, Aufmerksamkeit zu schaffen, Mut zu machen und auch an Spenderkliniken Danke zu sagen.


Eine berührende Begegnung – und der Auftakt für mehr Aufklärung
Die Begegnung mit den Radfahrerinnen und Radfahrern hat bewegt und einmal mehr gezeigt, wie wichtig Aufklärung rund um das Thema Organspende ist. Am kommenden Sonntag lädt das Kreiskrankenhaus Freiberg daher zur nächsten Sonntagsvorlesung ein - mit einem Thema, das im Zentrum jeder Organspende steht: der Hirntod. Unter dem Titel „Bin ich wirklich tot, wenn ich tot bin?“ erklären Dr. Henning Bagelmann und Dr. Christoph Uhrlau, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, was es bedeutet, hirntot zu sein – ein Zustand, der juristisch als endgültiger Tod des Menschen gilt, medizinisch aber oft emotional schwer greifbar ist. Was genau passiert im Körper, wenn das Gehirn seine Funktion einstellt, während das Herz, dank moderner Intensivmedizin, weiter schlägt? Gilt ein Mensch in diesem Zustand noch als lebendig? Wie wird Hirntod zweifelsfrei festgestellt – und kann sich die Medizin dabei irren? Neben medizinischen Prozessen, gesetz-lichen Grundlagen und ethische Dimensionen rund um dieses Thema, geben sie auch einen Einblick in die Abläufe einer Organspende: von der Entscheidung zur Spende bis hin zur Or-ganentnahme und der Weitergabe an Empfänger, denen dadurch oft ein neues Leben ermöglicht wird. Im Anschluss an den Vortrag sind alle Besucherinnen und Besucher herzlich eingeladen, mit den Referenten ins Gespräch zu kommen und ihre Fragen zu stellen.


Die Sonntagsvorlesung findet am 03. August 2025, 10 Uhr, im großen Konferenzraum des Kreiskrankenhauses Freiberg statt. Interessierte Gäste sind eingeladen der Vorlesung ohne Anmeldung zu folgen. Der Zugang ist barrierefrei und erfolgt über das Nebengebäude (Eingang Augenarztpraxis).

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Claudia Steinbach • Marketing/Öffentlichkeitsarbeit
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