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Erneut großer Andrang zur Sonntagsvorlesung
Auch die jüngste Sonntagsvorlesung zum Thema Blasenfunktionsstörungen knüpfte an den Erfolg der letzten Monate an und verzeichnete über 100 Besucherinnen und Besucher. Referent und Oberarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie am Kreiskrankenhaus Freiberg, Stefan Link, freute sich über das große Interesse am Thema, das Frauen und Männer gleichermaßen betrifft.
Damit wir unsere Blasen- und Darmentleerung kontrollieren können, arbeitet im Körper ein komplexes System aus Nervenbahnen, Muskeln, Bindegewebe und Organen zusammen. Eine Reihe von Ursachen können dieses Zusammenspiel allerdings beinträchtigen und Störungen der Harnspeicherung oder -entleerung mit entsprechenden Beschwerden resultieren. Oft auch mit unwillkürlichem Urinverlust verbunden, können diese Probleme den Alltag und das Selbstwertgefühl der Betroffenen beeinträchtigen. In seiner Sonntagsvorlesung rückte Oberarzt Stefan Link diese Problematik in den Fokus und informierte Interessierte über Ursachen, Diagnostik und Therapiemöglichkeiten bei Störungen dieser wichtigen Körperfunktion.
Die Palette der Ursachen ist lang und reicht von akuten oder immer wieder auftretenden Harnwegsinfekten über eine nicht vollständig entleerte Harnblase, bis hin zu Senkungszuständen des weiblichen Beckenbodens oder auch Tumoren der Harnblase. Blasenfunktionsstörungen können aber auch neurogene Ursachen haben und auftreten, wenn die nervale Steuerung geschädigt ist, z. B. bei Multipler Sklerose (MS), Morbus Parkinson oder infolge einer Querschnittslähmung. „Das „tägliche Brot“ eines Urologen ist auch die Behandlung von Blasenbeschwerden infolge einer vergrößerten Prostata - die häufigste Ursache bei Männern im höheren Alter“, so der erfahrene Oberarzt.
Um die genauen Ursachen zu ermitteln und die Beschwerden zu lindern, braucht es eine ausführliche Anamnese und vielfältige Untersuchungsformen. Betroffene sollten mit dem Gang zum Arzt jedoch nicht zu lange zu warten, denn das kann im Zweifel gefährlich werden, mahnt der Urologe an. Vermeintlich harmlose oder unbemerkte Harnwegsinfektionen könnten in die Nieren aufsteigen und zusammen mit gleichzeitig bestehenden Harntransportstörungen unbehandelt bis zu einem Nierenversagen oder einer Sepsis führen. Trotz teils ausgeprägter Symptome ist der routinierte Facharzt für Urologie immer wieder überrascht, wie lange Patienten ihre Beschwerden aushalten.
Dabei steht Betroffenen eine Vielzahl von wirksamen Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten zur Verfügung. Reichen konservative Maßnahmen nicht mehr aus, steht eine Fülle von OP-Methoden zur Auswahl. „Pauschale“ Therapie-Empfehlungen gibt es jedoch nicht. Vielmehr muss der Untersuchungs- und Behandlungsplan individuell auf die jeweilige Symptomatik und das Ausmaß der Beschwerden ausgerichtet sein“, erklärt Stefan Link. Um ein gefühlt zu häufiges Wasserlassen und Harninkontinenz objektiv einschätzen zu können, wird Betroffenen empfohlen, ein sogenanntes Miktionstagebuch zu führen, in dem sie ihr Trink- und Toilettenverhalten über einige Tage dokumentieren. Im Rahmen der weiterführenden Diagnostik kommen bildgebende Verfahren wie der Ultraschall oder auch eine Blasenspiegelung zum Einsatz, bei der die Blase und Harnröhre mittels eines Endoskops von innen betrachtet werden können.
Die Klinik für Urologie und Kinderurologie am Kreiskrankenhaus Freiberg weist mit ihrer Beratungsstelle der Deutschen Kontinenzgesellschaft eine langjährige, anerkannte Expertise zu diesem Themenkreis auf. Ein spezialisiertes Team von Ärzten und Funktionsschwestern beschäftigt sich im Rahmen einer Sprechstunde seit vielen Jahren mit der Diagnostik von Blasenfunktionsstörungen und eine eventuell operative Behandlung kann vom gleichen Team nach Ausschöpfung nichtoperativer Möglichkeiten umgesetzt werden. Auch steht für interdisziplinäre Fragestellungen die hiesige gynäkologische Klinik zur Verfügung.
Die nächste Sonntagsvorlesung findet am 7. Juli 2024 statt. Chefarzt der Klinik für Kardiologie, Dr. med. Hagen Schrötter, widmet sich dem Thema: „Herzschwäche – wie moderne Medizin Leben wieder lebenswert macht.“ Interessierte sind herzlich eingeladen, der Veranstaltung zu folgen.
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