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Chefarzt informiert über die tickende Zeitbombe: Aortenaneurysma
Gut 50 Besucherinnen und Besucher folgten den Ausführungen von Dr. med. Ameer Al-Nakkash zu Aortenaneurysmen. Der Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie, Endovaskuläre Chirurgie und Phlebologie informierte das Publikum über Symptome, Diagnostik und Therapiemethoden. Dabei fokussierte er sich auf die häufigste Form – das Bauchaortenaneurysma. Die tückische Gefäßerkrankung bleibt häufig lange unerkannt, da sie sich durch keine Symptome oder durch sehr allgemeine Symptome wie Bauchschmerzen oder Rückenschmerzen äußert. Wenn ein Bauchaortenaneurysma reißt, ist höchste Eile geboten, denn der Betroffene droht innerlich zu verbluten.
Mit zunehmenden Alter kann sich die Gefäßwand der Hauptschlagader (Aorta) verändern. Die Elastizität der Gefäße nimmt ab und hält dem dauerhaften Druck des Blutflusses in der Aorta nicht mehr stand. In der Folge kann eine sackförmige Ausbuchtung der Gefäßwand entstehen, ein sogenanntes Aneurysma. Eine leichte Vergrößerung ist harmlos, aber je nach Umfang kann die Erkrankung kritisch oder sogar lebensbedrohlich werden. In den meisten Fällen verursachen Aneurysmen keine Beschwerden. Wenn sich ein Bauchaortenaneurysma nach hinten Richtung Wirbelsäule ausdehnt, kann es Rückenschmerzen verursachen und, wenn es sich mehr Richtung Darm erstreckt können Bauchschmerzen und Verstopfung auftreten. Am häufigsten werden Aneurysmen als Zufallsbefund einer Ultraschalluntersuchung im Bauchraum beim Hausarzt oder beim MRT der Wirbelsäule entdeckt. Dann wird das Aneurysma erst einmal vermessen und bei kleinen Aussackungen zunächst nur beobachtet. Ist eine weiterführende Diagnostik erforderlich, wird eine CT-Angiographie mit Kontrastmittelgabe durchgeführt.
Das Team der Klinik für Gefäßchirurgie, Endovaskuläre Chirurgie und Phlebologie arbeitet streng nach den Leitlinien der Fachgesellschaft für Gefäßchirurgie, die vorgibt mit welcher Gesamtbeschaffenheit, Lage und Wachstumsgeschwindigkeit des Bauchaortenaneurysmas eine Operation angezeigt ist. Mit einer Operation möchte man einem unkontrollierten, lebensgefährlichen Platzen des Bauchortenaneurymas zuvor kommen. Dabei operieren die Gefäßexperten am Kreiskrankenhaus Freiberg zu 90 Prozent minimalinvasiv. Das bedeutet, dass in der Leistengegend zwei kleine Schnitte gesetzt werden über die man mittels Kathetertechnik an das Bauchaortenaneurysma gelangt. Es wird ein Stent durch den Katheter in der Aorta platziert, wo sich der Stent aufspannt, sodass er dicht innerhalb der Aorta abschließt. Das Blut fließt nun durch den Stent und die Aussackung wird nicht mehr belastet und beginnt sich zurückzubilden. Nach ca. vier Tagen auf Station kann die Patientin oder der Patient schon wieder entlassen werden.
Sollten die Rahmenbedingungen der Patientin oder des Patienten, weil das Bauchaortenaneurysma zum Beispiel schon geplatzt ist, eine konventionelle Aneurysmenausschaltung erfordern, ist ein größerer Bauchschnitt notwendig. Durch die größere Operationswunde ist dann ein Krankenhausaufenthalt von ca. zehn Tagen und eine anschließende Reha-Maßnahme angezeigt. Das erfahrende Gefäßexpertenteam arbeitet schon seit Jahren zusammen, denn sie haben bereits gemeinsam im Städtischen Klinikum Dresden-Friedrichstadt gewirkt. Für jeden Betroffenen erarbeiten sie ein individuelles Therapiekonzept.
Um sich vor einem Aortenaneurysma zu schützen empfiehlt Dr. Al-Nakkash eine gesunde Lebensweise mit viel Bewegung, Nikotinverzicht, Stressvermeidung und gesunder Ernährung. Für Männer übernehmen die großen Krankenkassen ab 65 Jahren einmalig eine Vorsorgeuntersuchung zu Veränderungen der Bauchschlagader.
In der nächsten Sonntagsvorlesung am 25. Februar 2024, 10 Uhr spricht Dr. med. Peik Mutze über das Volksleiden Rückenschmerzen und Möglichkeiten der Wirbelsäulenchirurgie.
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