Aktuelle Meldungen

News aus unserem Haus

21.08.2024, Freiberg

Sächsische Gesundheitsministerin besucht Kreiskrankenhaus Freiberg

Die Hauptakteure des geplanten Integrierten Notfallzentrums: Dr. Dirk Meisel (Ärtzlicher Direktor KKH Freiberg), Matthias Stolze (Geschäftsführer KKH), Sächsische Gesundheitsministerin Petra Köpping, Dr. Nicole Völzel (Fachbereichsleiterin FB Bereitschaftsdienst, KV Sachsen) und Dr. Ralf Walper, Chefarzt der Zentralen Notaufnahme.

Zu einem fachlichen Austausch hat das Kreiskrankenhaus Freiberg am Mittwoch Frau Staatsministerin Petra Köpping empfangen. Die strukturelle Neuausrichtung der Zentralen Notaufnahme und eine Erweiterung des Leistungsspektrums der Notaufnahme waren zentraler Inhalt des Arbeitsbesuches.

Die Sächsische Gesundheitsministerin Petra Köpping besuchte das Kreiskrankenhaus Freiberg. Ziel war es, über die geplante inhaltliche Neukonzeptionierung der Freiberger Notaufnahme zu informieren. Das Kreiskrankenhaus plant den Ausbau der Zentralen Notaufnahme zum Integrierten Notfallzentrum (INZ) sowie den Aufbau eines Integrierten Notfallzentrums für Kinder.

Dr. Ralf Walper, Chefarzt der Zentralen Notaufnahme, erläutert die Vision: „Ein INZ ist dringend notwendig, um eine effektivere Patientensteuerung zu erreichen. Zahlreiche Patienten der Notaufnahme benötigen eigentlich eine Behandlung durch einen niedergelassenen Haus- bzw. Facharzt. Da sie aber keinen haben oder dieser keine zeitnahen Termine vergibt, wissen sie sich nicht anders zu helfen, als die Notaufnahme für ihre Anliegen aufzusuchen. Damit binden sie wertvolle Kapazitäten für tatsächliche Notfälle.“

Grundgedanke eines INZ ist es, die bisherigen starren Grenzen zwischen der Zentralen Notaufnahme des Krankenhauses und der vertragsärztlichen Notdienstversorgung aufzulösen und das INZ als sektorenübergreifende Versorgungsstruktur zu etablieren. In einem INZ ist an die Notaufnahme eine Notdienstpraxis der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) angegliedert, in der Patienten behandelt werden können, die keiner stationären Krankenhausbehandlung bedürfen. Ein weiteres und zentrales Merkmal eines solchen INZ ist eine Zentrale Ersteinschätzungsstelle, ein sogenannter „gemeinsamer Tresen“. An diesem erfolgt die Einordnung der Patienten, die z.B. fußläufig die Notaufnahme der Klinik aufsuchen. Mit Hilfe einer bundesweit einheitlichen standardisierten Ersteinschätzung wird innerhalb kürzester Zeit ermittelt, in welche Versorgungsstruktur der Patient sinnvoll geleitet werden muss: Ist die Behandlung des Patienten in der Notaufnahme notwendig, weil eine stationäre Krankenhausaufnahme erwogen werden muss? Ist die KV-Notfallpraxis im INZ die passende Versorgungsform? Kann der Patient in die neu zu etablierende Kooperationspraxis gelenkt werden? Diese Gesamtstruktur hat das gemeinsame Ziel, eine bedarfsgerechte medizinische Erstversorgung des Patienten zu gewährleisten.

Gesundheitsministerin Köpping: „Ich konnte mich heute vor Ort überzeugen, wie fortschrittlich und immer im Sinne einer sehr guten Versorgung für die Patientinnen und Patienten handelnd, die Verantwortlichen im Kreiskrankenhaus Freiberg die aktuellen und künftigen Herausforderungen stemmen. Damit stärken sie auch den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Ich bin von diesem Engagement sehr beeindruckt und werde es auch künftig weiter unterstützen. Mein großer Dank gilt den Ärztinnen und Ärzten, den Pflegerinnen und Pflegern und allen anderen, die sich täglich so hervorragend für unsere Bevölkerung einsetzen.“

Mit dem INZ-Gedanken werden auch bauliche Veränderungen notwendig, um den Patientenstrom optimal zu lenken. Im Gespräch mit Staatsministerin Petra Köpping betonten Krankenhausgeschäftsführer Matthias Stolze und Ralf Walper, Chefarzt der Zentralen Notaufnahme, den dringenden Bedarf, die Notaufnahme auch baulich neu zu strukturieren und um ambulante Behandlungsmöglichkeiten zu erweitern.

„Aufgrund des Rückgangs der Anzahl an niedergelassenen Ärzten und dem demografischen Wandel mit einer Zunahme der älteren Bevölkerung im Landkreis Mittelsachsen, wird sich der Behandlungsbedarf in der Notaufnahme in den nächsten Jahren noch weiter intensivieren“, untermauert Matthias Stolze die dringende Notwendigkeit des INZ. „Wir wollen mit dem INZ als innovatives Beispiel voranschreiten und den Menschen der Region ein noch umfangreicheres Leistungsspektrum im ambulanten Setting bieten“, ergänzt er seine Ausführungen. „In schwierigen Zeiten möchten wir in die Zukunft investieren, um in Zeiten begrenzter personeller und finanzieller Ressourcen diese optimal nutzen zu können.“

Auch die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen (KVS) war durch Frau Dr. Nicole Völtz, Fachbereichsleiterin des FB Bereitschaftsdienst und Frau Carmen Baumgart als Ressortleiterin Vertragsärztliche Versorgung vertreten. Denn gemeinsam mit der KVS wird das Kreiskrankenhaus Freiberg die Neuausrichtung der Freiberger Notaufnahme als Modellprojekt umsetzen.

Um die Notwendigkeit des innovativen Integrierten Notfallzentrums zu unterstreichen, besichtigte die Staatsministerin Petra Köpping im Anschluss an den fachlichen Austausch die Notaufnahme und zwei Stationen.

Kontakt

Claudia Steinbach • Marketing/Öffentlichkeitsarbeit

Donatsring 20 • 09599 Freiberg

Telefon 03731 77-2845 • E-Mail claudia.steinbach@vge-mittelsachsen.de