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10.03.2024, Freiberg

Chefarzt informiert über Kopfschmerzen

Keiner aus dem Publikum konnte die Einstiegsfrage des Chefarztes Dr. Bagelmann nach der häufigsten Erkrankung der Welt richtig beantworten: Zahnkaries. Doch schon auf den Plätzen zwei und drei rangieren Kopfschmerzen und Migräne.

Die große Resonanz zu den Sonntagsvorlesungen im Kreiskrankenhaus Freiberg hält an. Erneut kamen rund 80 Gäste zu dem beliebten Patientenforum, das diesmal Kopfschmerzen in den Fokus stellte. Dr. med. Henning Bagelmann, Chefarzt der Klinik für Neurologie, referierte unter dem Titel „Kopfschmerzen – lästig oder bedrohlich?“

Den Einstieg zu seiner Sonntagsvorlesung rund um das Thema Kopfschmerzen überließ Dr. Bagelmann den 80 Gästen. Er fragt sie was denn die häufigste Erkrankung der Welt sei. Es kamen viele Antworten: Rückenschmerzen, Norovirus, Allergien und darunter natürlich auch Kopfschmerzen, aber keiner kannte die häufigste Erkrankung der Welt: Zahnkaries. Das Publikum schmunzelte, aber laut Weltgesundheitsorganisation folgen auf Karies direkt Kopfschmerzen auf Platz zwei und Migräne auf Platz drei und damit war Dr. Bagelmann schon mitten in seinem Vortragsthema. Nach einer durch das RKI beauftragten Querschnittbefragung von 2019 bis 2020 berichteten 57,5 % der Frauen und 44,4 % der Männer in Deutschland binnen eines Jahres mindestens einmal Kopfschmerzen zu haben. 14,8 % der Frauen und 6,0 % der Männer erfüllen die Kriterien für Migräne. Zusätzlich wurde erhoben, dass Migräne und Spannungskopfschmerzen vorwiegend im erwerbsfähigen Alter auftreten und im Alter abnehmen. Jeder zweite kennt sie also: Kopfschmerzen – das zeugt von der Brisanz des Themas für die Gesamtbevölkerung. (Quelle der Umfrage: https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsJ/JoHM_S6_2020_Migraene_Spannungskopfschmerz.pdf?__blob=publicationFile )

Im Verlauf seines Vortrages informierte der erfahrene Neurologe Dr. Bagelmann über die häufigsten Kopfschmerzformen Spannungskopfschmerz, Migräne, chronische Kopfschmerzen und Clusterkopfschmerzen, sowie deren Behandlungsmöglichkeiten.

„Grundsätzlich empfehle ich jedem Kopfschmerzpatienten das Führen eines Schmerztagebuches in dem auch die Medikamenteneinnahme protokolliert wird. Das gibt es heutzutage auch als App. Damit bietet man sich und seinem Therapeuten bzw. Arzt eine Kontrollinstanz,“ erläutert Dr. Bagelmann. „Außerdem ist das Schmerztagebuch die Voraussetzung für eine strategische Validierung von Behandlungsmethoden,“ appelliert der Chefarzt an seine Zuhörer weiter.

Drei Regeln gab Dr. Bagelmann seinem Publikum mit auf den Weg:

  • Eine ärztliche Einordnung bekannter Kopfschmerzen ist sinnvoll
  • Jeder neu auftretende Kopfschmerz sollte kurz- oder mittelfristig eine Bildgebung des Gehirnes nach sich ziehen, ebenso eine zunehmende Schmerzintensität oder ein sich ändernder Schmerzcharakter bei bekannten Kopfschmerzen
  • Wenn zum neuen Kopfschmerz noch neurologische Reiz- oder Ausfallsymptome hinzukommen oder der Kopfschmerz besonders stark ausgeprägt ist, ist eine sofortige Vorstellung in einer Notaufnahme erforderlich

Die an den Vortrag anschließende offene Fragerunde unterstrich die Relevanz des Themas Kopfschmerzen in der Bevölkerung zusätzlich. Auch für persönliche Gespräche mit den interessierten Gästen im Anschluss an die Veranstaltung nahm sich Dr. Bagelmann viel Zeit.

Die nächste Sonntagsvorlesung im Kreiskrankenhaus Freiberg hält der Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. Christoph Uhrlau zum Thema „Ehegatten-Notvertretung – brauche ich jetzt noch Vorsorgevollmacht oder Patientenverfügung?“ am 14.04.2024, 10 Uhr.

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Claudia Steinbach • Marketing/Öffentlichkeitsarbeit

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