Medizinische Schwerpunkte

Früherkennung eines Typ 1 Diabetes-Risikos

Typ-1-Diabetes ist eine Autoimmunerkrankung, die auch in Sachsen gerade bei Kleinkindern immer mehr zunimmt - es ist die häufigste Stoffwechselerkrankung im Kindes- und Jugendalter, welche lange unerkannt bleibt und sich schleichend entwickelt. 

Unter Typ-1-Diabetes versteht man diejenige Form der Zuckerkrankheit, bei der schon früh im Leben die körpereigene Insulinherstellung verloren geht und durch Insulinspritzen ersetzt werden muss. Etwa 30 von 1.000 Kindern haben Risiko-Gene für Typ-1-Diabetes. 

Typ-1-Diabetes kann jeden treffen. Manchmal kommt die Krankheit in Familien gehäuft vor, aber 90 Prozent der betroffenen Kinder haben keinen Verwandten mit Typ-1-Diabetes. Daher bleibt ein Typ-1-Diabetes meist viele Jahre unerkannt, bis er sich schlagartig in oftmals lebensbedrohlichen Symptomen äußert.

Als Vorreiter in Europa ist das Projekt Freder1k für eine internationale Typ-1-Diabetes-Früherkennungsuntersuchung von Neugeborenen 2016 gestartet. In Kooperation mit der TU Dresden und dem Helmholtz Zentrum München beteiligt sich das Kreiskrankenhaus Freiberg seit März 2017 an der Freder1k-Studie.

Im Rahmen des regulären Neugeborenen-Screenings werden Neugeborene zusätzlich (jedoch ohne Belastung für das Kind) auf Risiko-Gene für Typ 1 Diabetes untersucht. Bereits wenige Bluttropfen genügen, um ein Risiko, Diabetes zu entwickeln, zu erkennen.Ca. 3 % der Kinder haben diese positiven Risiko-Gene.

Die Früherkennung ermöglicht eine frühzeitige Teilnahme an innovativen Präventionsstudien. Die betroffenen Familien, bei deren Kindern ein erhöhtes Risiko besteht, können bestmöglich auf die Diagnose vorbereitet und medizinisch notwendige Behandlungsmöglichkeiten frühzeitig eingeleitet werden. Die Teilnahme an dieser Freder1k-Studie ist freiwillig und kostenfrei.

Nähere Informationen erhalten Sie über unseren Kinderarzt Dr. Ulrich Zügge Telefon 03731 77-2692.