Medizinische Schwerpunkte

Geriatrie

Die Geriatrie (Altersmedizin) ist das Fachgebiet der Medizin, welches sich auf die Behandlung von akuten und chronischen Erkrankungen im höheren Lebensalter (in der Regel 70 Jahre und älter) spezialisiert hat. Dabei finden neben der akuten Erkrankung vorhandene Begleiterkrankungen und Funktionseinschränkungen genauso Berücksichtigung wie die individuelle Lebenssituation.

Ziel unserer Arbeit ist es, ältere multimorbide und chronisch kranke Patienten umfassend zu behandeln und ihnen eine selbstständige Lebensführung und eine hohe Lebensqualität zu ermöglichen. Um eine maßgeschneiderte Behandlung für jeden Patienten anbieten zu können, benötigen wir eine ganze Reihe von Informationen. Dazu gehört eine genaue Darstellung aller Krankheiten, der Krankheitsfolgen in Bezug auf Mobilität, Selbsthilfefähigkeit, Kommunikation und Krankheitsverarbeitung genauso wie Informationen über die Wohnung, das soziale Umfeld (Angehörige, Nachbarn, Freunde) und die Wertvorstellungen und Wünsche zur Lebensführung des Patienten. Diese erfassen wir im Rahmen eines strukturierten Assessments.

Ärztliche Leitung

Sabine Vodenitscharov
Dipl.-Med. Sabine Vodenitscharov

Fachärztin für Innere Medizin, Klinische Geriatrie, Palliativmedizin

Sekretariat
Franziska Bockelmann

Telefon: 03731/77-2651
Telefax: 03731/77-2495
geriatrie@kkh-freiberg.de

Neben akutmedizinischen müssen wir auch psychische, kognitive und soziale Probleme erkennen, daher arbeiten viele Berufsgruppen  in einem multiprofessionellem Team Hand in Hand. Dazu gehören:

  • Ärzte: Aufgabe der Ärzte ist die medizinische Versorgung der Patienten. Neben der genauen Diagnose obliegt ihnen die Entscheidung über die Therapie, die Auswahl der einzusetzenden Medikamente und die Leitung des therapeutischen Teams.
  • Krankenpflege: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Pflegeteams übernehmen in der Geriatrie über die traditionellen pflegerischen Aufgaben hinaus wichtige Funktionen zur Rehabilitation der Patienten. Diese aktivierende und therapeutische Pflege ist zeitaufwendig und erfordert eine besondere Fähigkeit zur Teamarbeit.
  • Physiotherapie: Nahezu alle Patienten in der Geriatrie leiden unter Einschränkungen der Mobilität. Die Therapie der Bewegungsstörungen stellt eine Aufgabe der Physiotherapie dar. Entgegen einer weit verbreiteten Meinung können selbst hochbetagte Menschen wieder sitzen, stehen und gehen lernen.
  • Ergotherapie: In der Ergotherapie erfolgt ein Selbsthilfetraining unserer Patienten, um ihre Selbständigkeit in einem möglichst hohen Maß wiederherzustellen. Besonders wichtige Therapiebereiche der Ergotherapie sind die Körperpflege, das An- und Auskleiden, die Essenszubereitung und das Essen selbst. Darüber hinaus werden mit verschiedenen Übungen Orientierung und Gedächtnis trainiert. 
  • Sprachtherapie: Die Sprachtherapie nimmt sich der Patienten mit Problemen im Bereich Mund/Gesicht/ Rachen/Kehlkopf an. Insbesondere Störungen der Spreche, des Sprechens und des Schluckens werden therapiert. So erlernen viele Patienten wieder die Kommunikation mit ihrer Umgebung und können ohne Gefahr essen und trinken.
  • Psychologie: Die Psychologie ist in der Geriatrie mit ganz verschiedenen Aufgaben in Diagnostik und Therapie betraut. Hierzu gehören die neuropsychologische Untersuchung bei Patienten mit Schlaganfällen ebenso wie die Differenzierung von komplexen Störungen der Merkfähigkeit des Gedächtnisses und der Aufmerksamkeit, wie sie zum Beispiel auch bei der Alzheimer-Demenz vorkommen können. Weitere Schwerpunkte sind die Entspannungstherapie und die Hilfe bei der seelischen Verarbeitung einer Erkrankung.
  • Sozialarbeit: Die Sozialarbeit stellt die Weichen für die Wiedereingliederung der Patienten in die häusliche Umgebung. Sie beraten die Patienten und deren Angehörige und vermitteln in den verschiedenen Bereichen Hilfen bei der Lebensführung.

Auch der Tagesablauf in der Akutgeriatrie unterscheidet sich wesentlich vom Tagesablauf anderer Stationen. Neben der Akutbehandlung der zur Krankenhauseinweisung führenden Erkrankung finden regelmäßig Therapien zum Erhalt der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit statt. In den Therapieeinheiten werden Aktivitäten des alltäglichen Lebens trainiert. Dazu gehören beispielsweise das Wasch- und Anziehtraining, eine Frühstücksgruppe zum Training einer möglichst selbstständigen Zubereitung und Einnahme der Mahlzeiten, aber auch das Training von Stand- und Gangsicherheit, Kondition im Gehen und Treppensteigen oder die Nutzung von Hilfsmitteln. Dabei steht die Aktivierung der Patienten im Vordergrund.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit

Unsere Abteilung Geriatrie verfügt über hochmotivierte und gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in allen Berufsgruppen, die als Team jeden Tag an dem gemeinsamen Therapieziel mit dem Patienten arbeiten. Eine weitere Stärke ist die enge Zusammenarbeit mit den anderen Abteilungen des Hauses, wie zum Beispiel der Klinik für Innere Medizin und den chirurgischen Kliniken.

Um wirklich erfolgreich für die einzelnen Patienten arbeiten zu können, ist außerdem eine enge Zusammenarbeit mit allen anderen Personen und Institutionen erforderlich, die sich ebenfalls für ältere erkrankte Menschen einsetzen. Dazu gehören beispielsweise Hausärzte, ambulante Pflegeteams, niedergelassene Therapeuten oder Pflegeheime. Mit diesen Partnern suchen wir eine möglichst enge Zusammenarbeit und betrachten das Gesundheitsmanagement unserer Patienten als eine gemeinsame Aufgabe.

Wir als Team entwickeln uns kontinunierlich weiter und freuen uns über eine enge Kommunikation und Kooperation. Sollten sich für Sie Fragen oder Probleme zum Thema Altersmedizin stellen, beantworten wir Ihnen diese gern unter der Telefonnummer 03731 77-2979.