Aktuelle Meldungen
News aus unserem Haus
Das Kreiskrankenhaus Freiberg gedenkt der Corona-Toten
Jahresrückblick auf die Verstorbenen lässt drei große Corona-Wellen erkennen

Die drei Corona-Wellen des Jahres 2021 zeichnen sich auch deutlich anhand der Verstorbenen ab. Drei markante Häufungen sind in den Monaten Januar, Mai und Dezember zu sehen.
Im vergangenen Jahr mussten rund 850 Coronapatienten stationär im Kreiskrankenhaus Freiberg behandelt werden. Ein Fünftel davon, exakt 169, sind verstorben. Unter ihnen befanden sich 82 Frauen und 87 Männer im Alter von 48 bis 101 Jahren. Jeder Einzelne davon hinterlässt nicht nur trauernde Angehörige. Denn auch für das Krankenhauspersonal ist jeder Verlust ein Rückschlag: Möchte man doch Leben retten und Patienten gesunden sehen. Stattdessen sind die Mitarbeiter nunmehr das zweite Jahr in Folge nicht nur mit einer erhöhten Sterberate konfrontiert, sondern sehen auch tagtäglich das Leid der zunehmend jüngeren Patienten. Allein in der letzten und aktuell noch anhaltenden Corona-Welle verstarben bis zum Jahresende 104 Patienten an bzw. mit der Diagnose COVID-19 in einem Zeitraum von lediglich drei ein halb Monaten.
Im März hatte das Freiberger Krankenhaus angesichts der einjährigen Pandemie mittels LED-Lichtern den bis dahin Verstorbenen ein Zeichen gesetzt und anhand von Plakaten auf dieses Gedenken hingewiesen. Diese Geste wurde fortgesetzt; doch irgendwann war es schlichtweg nicht mehr möglich, den Verstorbenen mittels Lichtern zu gedenken und der Andachtsraum wurde entsprechend umgestaltet. Die Wurzel blieb erhalten als Zeichen der Vergänglichkeit. „Ich stelle immer wieder eine frische Blume dazu. So, als würde sie aus dem abgestorbenen Holz wachsen“, sagt die Krankenhausseelsorgerin, Pfarrerin Kerstin Stetzka. „Sie symbolisiert die Hoffnung: Im Sinne der Angehörigen als Hoffnung und bleibende Liebe mit den Verstorbenen. Aber auch für uns alle, dass wir die Zeit der Pandemie gut bewältigen und wieder Frohes in unserem Leben wächst.“ Dafür brennt auch dauerhaft das Licht der großen LED-Kerze.
Zusätzlich wurde für Angehörige und Personal die Möglichkeit geschaffen, ein LED-Teelicht im stillen Gedenken zu entzünden. Auch Dr. med. Dagmar Braun, Oberärztin der Klinik für Innere Medizin I, nutzte kürzlich diese Möglichkeit und entzündete ein elektrisches Licht, um selber mit den sich summierenden und belastenden Situationen bei der täglichen Arbeit auf der Covid-Station eine Möglichkeit für abschließende Rituale zu finden.
Genauso sind trauernde Angehörige eingeladen, den „Raum der Stille“ für sich zu nutzen. Er ist immer geöffnet. „Ich finde es gut, dass wir mit diesem Gedenkort im Andachtsraum sogleich zwei Zufluchtsorte geschaffen haben: Einen Raum zum Klagen, Trauern und Gedenken sowie einen Raum, um Hoffnung und Zuversicht zu sammeln“, fasst die Seelsorgerin zusammen.
Kontakt
Claudia Steinbach • Marketing/ Öffentlichkeitsarbeit
Donatsring 20 • 09599 Freiberg
Telefon 03731 77-2845 • E-Mail claudia.steinbach@vge-mittelsachsen.de