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26.01.2022, Freiberg

Siegmar Lohse berichtet, wie er sein gerissenes Aortenaneurysma überlebt hat

Fast aus dem Leben gerissen:

Chefarzt Dr. Al-Nakkash rettet passioniertem Jäger durch Not-OP das Leben

Der Hermsdorfer Siegmar Lohse wartet auf seinen Nachsorgetermin in der Gefäßsprechstunde des Freiberger Krankenhauses. Der nächste Termin ist auch schon vermerkt. Der 85-Jährige verdankt sein Leben seiner eigenen Besonnenheit und dem erfahrenen Gefäßchirurgen Dr. med. Ameer Al-Nakkash.

Siegmar Lohse ist Jäger aus Leidenschaft. Stundenlang verbringt der Hermsdorfer (Erzgebirge) am Waldrand auf seinem Hochsitz und geht auf Pirsch. So auch am späten Nachmittag des 7. Dezember vergangenen Jahres. „Gegen vier brach ich auf und bezog meinen Ansitz.“ Kurz darauf erspähte er sogleich neun Hirsche. Doch der erfahrene Jäger ließ sie vorbeiziehen: „Die jungen Kollegen wollen auch zum Zuge kommen“, ergänzt der 85-Jährige kühn. „Dann fühlte ich einen Stich in der Magengegend und meine Beine sackten weg.“ Er deutete auf eine 35 Zentimeter lange Naht auf seinem Bauch. Er wusste sofort, dass irgendetwas nicht stimmte; kletterte vom Ansitz, ging zu seinem Wagen und fuhr nach Hause. Nachdem er sein Auto in der Garage abgestellt hatte, seine Kleidung und das Gewehr ordnungsgemäß am Waffenschrank ablegte, sprach er seine Lebensgefährtin auf den Schmerz und die schlappen Beine an. Die wiederum rief seinen Sohn an, der den Ernst der Lage erkannte und sofort den Notarzt alarmierte.

Dann ging alles ganz schnell. Siegmar Lohse wurde mit dem Rettungsdienst ins Kreiskrankenhaus nach Freiberg gebracht und kam in die geschickten Hände des erfahrenen Chefarztes der Klinik für Gefäßchirurgie, Endovaskuläre Chirurgie und Phlebologie, Dr. med. Ameer Al-Nakkash. Der endovaskuläre Spezialist hat erst seit Oktober vergangenen Jahres die Leitung der Freiberger Gefäßchirurgie inne. Als höchst lebensbedrohlicher Notfall kam Siegmar Lohse sofort in den OP. Der rüstige Senior selbst bekam davon jedoch nicht mehr viel mit, er erwachte erst am Folgetag auf der Intensivstation liegend.

„Herr Lohse hat unbeschreiblich großes Glück gehabt“, beginnt Dr. Al-Nakkash, „ursächlich für seine Beschwerden war eine Aussackung an der Hauptschlagader, die in jenem Augenblick auf dem Ansitz gerissen ist. Herr Lohse hätte binnen weniger Minuten innerlich verbluten können.“ Ein sogenanntes Aortenaneurysma kann über Jahre im Vorfeld bestehen, ohne dass der Betroffene etwas davon merkt. Eher zufällig wird ein Aneurysma beispielsweise bei einer Ultraschall-Untersuchung entdeckt oder aber – wie im Fall von Siegmar Lohse – wenn es reißt. Der Gefäßchirurg spricht von einer plötzlichen Ruptur. „40 bis 45 Prozent der Patienten überleben so einen Aortenriss nicht, da sie es entweder nicht mehr rechtzeitig ins Krankenhaus schaffen oder aufgrund des hohen Blutverlustes noch im Krankenhaus versterben.“ Chefarzt Dr. Al-Nakkash setzte Siegmar Lohse während der zweistündigen offenen Notoperation eine sogenannte Gefäßprothese aus Polyester ein und entfernte dabei das fast sieben Zentimeter lange Aneurysma. „Herr Lohse ist für sein Alter erstaunlich fit. Aber es war auch etwas Glück im Spiel; der Riss in seiner Hauptschlagader war eine sogenannte ‚gedeckte Perforation‘, sodass glücklicherweise nur wenig Blut ausgeflossen ist und er noch den Weg ins Krankenhaus schaffen konnte.“

Siegmar Lohse ist dem gesamten Freiberger Team dankbar: „Die Pflegerinnen und Pfleger auf Station haben mich freundlich und hilfsbereit unterstützt und zusammen mit den Ärzten schnell wieder auf die Beine gebracht.“ Denn nach insgesamt nur elf Tagen durfte der rüstige Senior das Krankenhaus bereits wieder verlassen.

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Claudia Steinbach • Marketing/ Öffentlichkeitsarbeit
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